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In den vergangenen Jahren wurden Hunderte von CBD-bezogenen Studien in Dutzenden von Ländern und Institutionen durchgeführt, um heraus zu finden, wie Cannabidiol auf dem menschlichen Körper wirkt.
CBD wirkt auf verschiedene Rezeptoren.

CBD eignet sich zur Behandlung unterschiedlichster Erkrankungen

Anhand von Studien wurde bereits festgestellt, dass CBD sich zur Behandlung der unterschiedlichsten Erkrankungen physischer und psychischer Natur eignet. Die Erkenntnisse sind deshalb so wichtig, weil sie darauf hindeuten, dass einem Ungleichgewicht der endogenen Cannabinoide im Körper durch die Gabe von exogenen Cannabinoiden entgegengewirkt werden kann.
Im Gegensatz zu anderen Cannabinoiden bindet sich CBD anscheinend weder besonders gut an CB1- noch an CB2-Rezeptoren, aktiviert dort aber verschiedene Prozesse. Nachdem sich Rezeptoren im gesamten Körper befinden, wirkt CBD ebenfalls im ganzen Körper. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass CBD auch mit anderen Rezeptoren interagiert. Die folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da es den Anschein hat, dass CBD extrem viele Vorgänge im Körper und in dessen Organen beeinflusst, die hier nicht alle zur Sprache kommen können.

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CBD und die CB1- und CB2-Rezeptoren


CBD im menschlichen Körper sorgt dafür, dass das Endocannabinoid 2-Arachidonylglycerol (2-AG) vermehrt ausgeschüttet wird. Dieser Rezeptor-Agonist aktiviert die CB1- und CB2-Rezeptoren und sorgt unter anderem für vermindertes Schmerzempfinden, wirkt neuroprotektiv und unterstützt das Knochenwachstum. Darüber hinaus hemmt CBD die Fettsäureamid-Hydrolase (kurz: FAAH oder auch Anandamid-Amidohydrolase). Dadurch verlangsamt sich der Abbau des Endocannabinoids Anandamid, welches an der Wundheilung und Schmerzlinderung beteiligt ist. Anandamid ist außerdem dem THC sehr ähnlich, aber vier- bis zwanzigmal schwächer.

Es dockt an dieselben Rezeptoren wie THC an und blockiert diese damit für die stärkere Wirkungsweise des psychoaktiven exogenen Cannabinoids.

CBD bindet an den TRPV-1-Rezeptor, welcher zur Regulierung der Körpertemperatur beiträgt, durch seine Aktivität das Schmerzempfinden beeinflusst und Entzündungen entgegenwirkt.

CBD wirkt auf Adenosin-Rezeptoren, wo Prozesse in Gang gesetzt werden, welche die Funktionen der Herzkranzgefäße, den Sauerstoffverbrauch im Herzmuskel sowie den Blutfuss im und ums Herz ins Gleichgewicht bringen. Außerdem wirkt das CBD an diesen Rezeptoren verschiedenen Angstsymptomen entgegen, nämlich Muskelspannungen, Atemnot und anderen.

Die Adenosin-Rezeptoren sind an der Regulierung der Neurotransmitter Glutamat und Dopamin beteiligt. Dopamin sorgt nicht nur für gute Laune, sondern wirkt sich auch auf den Schlaf, die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und die Bewegungsabläufe aus. THC treibt den Dopaminwert kurzfristig in die Höhe, CBD hingegen nicht. Tierversuche haben ergeben, dass CBD an den Adenosin-Rezeptoren allerdings nur ab und zu zu finden ist und dann als Hemmer wirkt. Unter welchen Umständen und im Zusammenspiel mit welchen anderen Faktoren dies geschieht, ist den Forschern noch völlig unklar.

CBD aktiviert Serotonin-5-HT1A-Rezeptoren und beeinflusst somit unter anderem die Stimmung. Außerdem spielen diese Serotonin-Rezeptoren bei Angstzuständen, Suchtproblemen, Appetit, Schlaf, Schmerzwahrnehmung, Übelkeit und Erbrechen eine Rolle. Sie beeinflussen das Lernen und das Gedächtnis. Wird der Serotonin-Rezeptor aktiviert, kann dies bei der Bekämpfung der Parkinson-Krankheit und Schizophrenie hilfreich sein. CBD kann also auch hier regulierend zum Einsatz kommen.

CBD wirkt am GPR55-Rezeptor. Dieser wird oft als „Waisenrezeptor“ bezeichnet, da er bisher noch keiner bekannten Rezeptorenfamilie zugeordnet werden konnte. Vielleicht gehört er ja auch zum Endocannabinoidsystem. Einige Forscher vermuten das. Hier ist die Rede von einem atypischen Cannabinoid-Rezeptor. GPR55-Rezeptoren sind im menschlichen Gehirn, dort vor allem im Zerebellum, vorhanden. Sie wirken auf die Knochendichte und den Blutdruck ein. Kommen vermehrt Aktivitäten an diesen Rezeptoren vor, könnte dies ein Hinweis auf Osteoporose sein.
GPR55-Rezeptoren kommen wie auch CB2-Rezeptoren gehäuft in Krebs- und menschlichen Tumorzellen vor. Die Wissenschaft geht davon aus, dass GPR55 am Wachstum von Krebszellen beteiligt ist. Verschiedene Studien haben ergeben, dass CBD die von den GPR55-Rezeptoren ausgehenden Signale hemmen und damit das Krebswachstum eindämmen.

CBD interagiert mit dem GPR18-Rezeptor, welcher ebenfalls zu den atypischen Cannabinoid-Rezeptoren zählt. Dort werden Blutdruck sowie Immunfunktion gesteuert. Zudem gibt es einen dritten atypischenn Cannabinoid-Rezeptor, den GPR119. Hierzu gibt es bislang so gut wie keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

CBD wirkt auf die Acetylcholin-Rezeptoren, welche ebenfalls an Lernprozessen und der Gedächtnisleistung beteiligt sind. Offenbar spielt dieser Rezeptor nicht nur beim Nikotinkonsum eine Rolle, sondern hat auch mit der Metastasierung von Krebszellen zu tun.
CBD als Agonist des Dopamin-Rezeptors ist hier für seine antipsychotische Wirkung bekannt. Die Bindung von CBD an diesen Rezeptor dürfte vor allem zur Behandlung von Schizophrenie eine wichtige Rolle spielen.

CBD wirkt hemmend auf die Opioid-Rezeptoren. Diese Erkenntnis könnte zur Bekämpfung von Süchten wie etwa der Heroinsucht, aber auch anderen Süchten beitragen. Viele Junkies rauchen nicht umsonst vermehrt Cannabis, wenn sie sich in einen Entzug begeben.


Quellen: British Journal of Pharmacology (2007) 150 613–623 A Thomas1 , G L Baillie1 , A M Phillips1 , R K Razdan2 , R A Ross1 , R G Pertwee1,
Epilepsia, 55(6):791–802, 2014 ,12 June 2014 doi: 10.1111/epi.12631 , Dr. Devinsky

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