In unserem Fall handelt es sich um EU-zertifizierte Nutzhanf Sorten mit einem THC Gehalt von unter 0,2% bzw. 0,3%.
Picture © Peter Franz
Als weiterer wichtiger Wirkstoff...
oder auch Cannabinoid wäre CBD (Cannabidiol) zu erwähnen, worauf wir in diesem Blogeintrag genauer eingehen wollen.
Bei CBD handelt es sich um ein natürliches, nicht psychoaktives, Cannabinoid der Cannabis Gattungen Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis. Im Gegensatz zum bekanntesten Vertreter der Cannabinoide, dem THC, erzeugt CBD keinen Rausch oder andere psychoaktive Wirkungen. Auch ist es im Vergleich zu THC vollkommen legal und weder Erwerb, Besitz oder Konsum sind gesetzlich reglementiert oder können zu einer Strafverfolgung führen.
Strukturformel Cannbidiol
Das CBD wird unter Anwendung verschiedenster Extraktionsmethoden aus dem Pflanzenmaterial isoliert und anschließend gereinigt.
Eine dieser Extraktionsmöglichkeiten ist die Co² Methode, welche ganz ohne Lösungsmittel verläuft und ein Endprodukt ermöglicht, welches frei von eventuellen Rückständen ist. Im nächsten Schritt wird das gewonnene CBD mit hochqualitativem Hanf Speiseöl homogenisiert und aufbereitet.
Dies bedeutet, dass kleinste Pflanzenpartikel oder andere Verunreinigungen aus dem gewonnen CBD Öl gefiltert werden, um eine höhere Qualität sowie eine bessere Haltbarkeit des Endprodukts zu gewährleisten. Nach der Filterung wird das CBD Öl von unabhängigen Laboren auf seinen Cannabinoidgehalt sowie Pestizide oder andere unerwünschte Inhaltstoffe analysiert. Solche Pestizide können enthalten sein, wenn der Bauer den Faserhanf mit eben diesen Stoffen „behandelt“ hat. Daher sollte man als Anbieter von CBD Produkten seinen Lieferanten trauen und vor Beginn der Extraktion entsprechende Analysen des Hanfbauern anfordern.
Die Analyse des Endproduktes ist selbstverständlich dennoch unerlässlich, jedoch reduziert man somit die Gefahr, erst bei dieser Analyse eine eventuelle Belastung mit Pestiziden oder Düngemitteln zu bemerken.
Wie CBD im Körper wirkt:
Der genaue Wirkmechanismus von Cannabidiol im Körper ist derzeit noch nicht vollständig erforscht. Dieser Prozess unterliegt vielfältigen Interaktionen und ist leider nicht so konkret zu beschreiben wie zum Beispiel der Wirkmechanismus von THC. CBD ist eine komplexe Substanz mit interessanter Wirkweise.
Während THC lediglich an den Rezeptoren CB1 und CB2 andockt um dort seine berauschende Wirkung zu entfalten, ist CBD quasi das Gegenstück. Es dockt unter anderem auch an diesen Rezeptoren an, jedoch als Antagonist, was bedeutet dass es unter anderem die Wirkung von THC abschwächt. CBD ist quasi der Gegenspieler des THC.
Erstaunlicherweise aktiviert CBD trotz seiner Stellung als Antagonist in manchen Fällen die auch die CB1 Rezeptoren. So entsteht die Entspannung von Blutgefäßen nach Einnahme von CBD durch die Aktivierung von CB1 Rezeptoren sowie Vanilloid Rezeptoren.
Desweiteren hemmt CBD die Aufnahme des Endocannabinoids Anandamid in der Zelle, sowie auch dessen Abbau. Endocannabinoide sind Cannabinoide, welche in jedem menschlichen Organismus produziert werden. Durch diesen Prozess steigert CBD die Konzentration des Anandamid. Nach derzeitigen Erkenntnissen hemmt CBD offensichtlich den Transport des Endocannabinoids zum Protein in der Zelle, die für den Abbau dessen verantwortlich ist.
Es gibt eine ganze Reihe von Rezeptoren, an denen CBD andockt. Die Vanilloid Rezeptoren Typ 1 und Typ 2 sowie der Glycin Rezeptor. Die Interaktion mit diesen Rezeptoren ist nach aktuellem Stand der Wissenschaft für die Signalgebung durch Adenosin im Körper verantwortlich. Adenosin besitzt eine Reihe von Eigenschaften. So blockiert es unter anderem die Ausschüttung sämtlicher aktivierender und belebender Neurotransmitter wie Dopamin, Noradrenalin und Acetylcholin. Manche entzündungshemmende Wirkungen könnten auf diesem Prinzip beruhen.
Auch der 5-HT-1A Rezeptor wird durch CBD aktiviert, was eine angstlösende Wirkung zur Folge hat. Weitere Eigenschaften von CBD werden ebenfalls auf das interagieren mit diesem Rezeptor zurückgeführt. CBD bindet desweiteren am GPR55 Rezeptor, einem vermutlichen CB Rezeptor(Viele Forscher bezeichnen diesen bereits als CB3 Rezeptor), was mitverantwortlich für die entzündungshemmenden Eigenschaften von Cannabidiol ist. Zellstudien deuten darauf hin, dass CBD seine krampflösenden Eigenschaften zumindest zum Teil aufgrund seiner Wirkungen auf bestimmte Zellmembran-Kanäle ausübt.
In hohen Dosen bindet CBD am Dopamin-2 Rezeptor, was man auch bei Medikamenten gegen Psychosen beobachten kann. Cannabidiol kann also auch hier eine sinnvolle Ergänzung oder gar eine Alternative sein. Ein weiterer großer Vorteil von Cannabinoiden, insbesondere CBD, sind ihre Eigenschaften als potente Antioxidantien. Sie sind somit also Fänger freier Radikale. In Versuchen zeigte sich, dass Cannabidiol oxydativen Schädigungen durch Wasserstoffperoxid besser oder gleich wirksam wie Ascorbinsäure(Vitamin C) oder Tocopherol(Vitamin E) vorbeugt.
Wie man bis hierher sieht, zeigt CBD erstaunliches Potential als Nahrungsergänzungsmittel, und dies nicht nur bei den oben genannten Beispielen. Hier einige exemplarische Krankheitsbilder, bei denen die Einnahme von CBD als Nahrungsergänzungsmittel bereits vielversprechende Erfolge erzielte.
- Epilepsie
- Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörung
- Depressionen
- Entzündungen und Autoimmunerkrankungen
- Nervenschutz und Multiple Sklerose
- Allergien und Asthma
- Krebs
- Übelkeit und Erbrechen
- Reduzierung des Appetits und Übergewichts
- Diabetes
- Morbus Alzheimer
- Morbus Parkinson
- Schädigung von Leber, Nieren, Lunge und Gehirn
- Herzinfarkt und Herzschädigung
- Bluthochdruck
- Akne und andere Hautkrankheiten
Zusammenfassung
Im Netz finden sich viele Beiträge von CBD Nutzern bezüglich der oben aufgeführten Krankheiten. Wer sich nicht scheut Fachliteratur zu erwerben sollte sich unbedingt die Werke von Dr. Franjo Grotenhermen zulegen. Dieser ist ein Pionier auf dem Gebiet der Cannabinoid Forschung und eine international anerkannte Koryphäe. Nicht ohne Grund ist er Leiter der „Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin(IACM).
Autor: Sascha Hahn
Quellen:- http://chemistry.mdma.ch/hiveboard/rhodium/pdf/cannabidiol.structure.pdf
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9653176
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=cannabidiol%5BTitle%2FAbstract%5D