Obwohl die Begriffe CBD und Cannabidiol erst in den letzten Jahren zu vermehrter Bekanntheit gelangten, ist dieses Cannabinoid schon seit fast 80 Jahren bekannt. Medizinische Forschungen begannen bereits in den siebziger Jahren und dauern bis heute an.
Im Folgenden eine kleine Chronologie des Cannabidiol
Einer Gruppe von Chemikern der Universität von Illinois (USA) gelang es im Jahr 1940 erstmals CBD (Cannabidiol) aus einem Pflanzenextrakt zu isolieren. Fälschlicherweise stufte man das neu entdeckte Cannabinoid zu diesem Zeitpunkt als giftig ein. In Ihrer Publikation wurde desweiteren die erste Molekülstruktur von CBD veröffentlicht. Obwohl das Forscherteam weitere Untersuchungen empfahl, dauerte es bis 1963 ehe es einem Chemiker der Hebräischen Universität in Jerusalem gelang die chemische Zusammensetzung zu ermitteln. Die Synthese von CBD war nach dieser bahnbrechenden Entdeckung von da an nur noch eine Frage der Zeit. Diese Gruppe von Forschern und Chemikern werden daher bis zum heutigen Tag als Pioniere der Forschung im Bereich der Cannabinoide angesehen.
Erste Medizinische Studien
Weitere 10 Jahre vergingen, bis ein brasilianisches Forscherteam 1973 nachwies, dass CBD die Symptome einer Epilepsie in Tierversuchen linderte. Wenige Jahre später bestätigte sich diese Wirkung auch in humanmedizinischen Studien. Ebenfalls in den Siebzigern wurde die angstlösende Eigenschaft von Cannabidiol entdeckt, welche sich heutzutage viele CBD Anwender zu Nutze machen. Diese beiden Entdeckungen weckten ein gewisses Interesse an der Substanz, welche man nur wenige Jahrzehnte zuvor noch als giftig katalogisiert hatte.
Infolgedessen zeigten weitere Studien in diesem Jahrzehnt, dass CBD auch bei Übelkeit und Schlafstörungen großes Potential aufweist.
Trotz all dieser Entdeckungen stand CBD immer im Schatten des Psychoaktiven „Bruders“ THC, auf welches sich die Forschungen in den nächsten Jahrzehnten fokussieren sollten. CBD geriet so leider wieder weitgehend in Vergessenheit und so dauerte bis zum Anfang des darauffolgenden Jahrzehnts ehe die nächste bedeutenden Entdeckung veröffentlicht wurde.
Das gleiche Forscherteam, welches auch 1693 die chemische Zusammensetzung ermittelte, führte eine Studie bezüglich der Wirkung von CBD bei psychischen Erkrankungen zu der Erkenntnis, dass CBD antipsychotische Eigenschaften aufweist. So hat es positive Effekte auf Symptome wie gestörte Wahrnehmung, Entpersönlichung und die Abneigung, mit anderen Personen zu kommunizieren.
Der nächste bahnbrechende Erfolg erfolgte Ende der Achtziger Jahre, als es gelang das Endocanabinoid-System im menschlichen Körper nachzuweisen. Dies war sozusagen der Grundstein für den Beginn von bis heute andauernden Forschungen über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von CBD und anderen nicht-psychoaktiven Cannabinoiden wie CBN, CBG und CBC.
Ende der neunziger Jahre stellte man am Nationalen Institut für Gesundheit in den USA fest, dass CBD ausgezeichnete Eigenschaften als Antioxidationsmittel und Fänger sogenannter freier Radikale aufweist.
Bis heute wird CBD in den verschiedensten Bereichen der Human und Veterinärmedizin erforscht, unter anderem:
- Krebs
- HIV /AIDS
- Multiple Sklerose
- Asperger Syndrom
- Rheuma
- Arthritis
- ADHS
- Depressionen
- Panikattacken und Generalisierte Angststörungen
- Entzündliche Darmerkrankungen
- Epilepsie
- Parkinson
Das California Pacific Medical Center veröffentlichte 2011 eine Studie. Der Artikel berichtet darüber, dass die Forscher Beweise dafür fanden, dass CBD die Bildung von Metastasen bei mit Krebs befallenen Zellen hemmt. 2012 entdeckten deutsche Wissenschaftler, dass Cannabidiol psychotische Symptome bei Patienten mit Schizophrenie verringert.
Im Januar 2018 verkündete die Weltgesundheitsorganisation WHO die Unbedenklichkeit von CBD und bestätigte, dass von diesem faszinierenden Cannabinoid keine Gefahren ausgehen. Einer Anwendung als Nahrungsergänzungsmittel steht somit nichts mehr im Wege.
Autor: Sascha Hahn
Quellen: